LÖWENZAHN – Taraxacum officinalis

Mit seiner vitalen Kraft kündigt der Löwenzahn den Frühling an. Sobald die Tage wieder länger werden und die Sonne die winterkalten Wiesen wärmt, erstrahlt die Pflanze als gelbes Blütenmeer.

Dieser Frühlingsbote verwandelt sich sehr bald in silberhelle, durchlüftete Kugeln. Ist der Zeitpunkt der Samenreife gekommen, werden die kleinen Fallschirmchen mit dem Wind in die Weite getragen. Das Wesen des Löwenzahns ist also ständig im Wandel. Vielleicht ein Grund, weshalb man den Löwenzahn in der Pflanzenheilkunde der Leber zuordnet. Beschrieben in alten Kräuterbüchern, lässt sich die Geschichte dieser Pflanze bis weit ins Mittelalter zurückverfolgen. Spannend ist die Tatsache, dass die Blüten früher als Heilmittel bei Augen- und Hautentzündungen eingesetzt wurden. Der wissenschaftliche Name „Taraxacum officinalis“ entstand in Bezug der gelb und grell leuchtenden Farben. Der deutsche Name beschreibt die eigenartig gezähnten und lang gezogenen Blätter, die an ein Löwengebiss erinnern. Der Löwenzahn ist ein wichtiges Mittel zur Entgiftung des Körpers und der Entlastung der Leber. Die Leber ist als Regulator für unsere Gesundheit verantwortlich. Heutzutage sind viele Krankheiten auf eine ungenügende Leberleistung zurückzuführen. Dies kann durch schlechte Entgiftungsprozesse den Stoffwechsel negativ beeinflussen.

Anwendung

Akut

Bei Leber- und Gallenbeschwerden, Blähungen und allgemeinen Magenbeschwerden, bei Appetitlosigkeit und leichten Nierenbeschwerden.

Kur

Zur Unterstützung des Stoffwechsels und der Leber, bei rheumatischen Beschwerden, Arthrose, Müdigkeit, chronischen Verdauungsbeschwerden. Bei chronischer Anwendung stets Pausen von drei Wochen einlegen. So kann Magenbeschwerden vorgebeugt werden

Tee

1 - 2 Gramm der fein geschnittenen Wurzel mit warmem Wasser übergiessen und nach 5 Minuten durch ein Teesieb geben. Die geschnittene Wurzel kann auch mit kaltem Wasser angesetzt und kurz aufgekocht werden.

Tinktur

Die Urtinktur kann innerlich sehr gut angewendet werden. Besonders bei lang andauernden Anwendungen eignen sich die spagyrischen sowie die frischpflanzlichen Tinkturen sehr gut. Täglich 30 Tropfen eine halbe Stunde vor der Mahlzeit mit wenig Wasser verdünnen und einnehmen.

Wirkung

Regt die Produktion des Gallensafts an (choleretisch und cholagog), steigert die Nierentätigkeit (diuretisch), stärkt den Magen (Amarum) und wirkt krampflösend (spasmolytisch). Bei Problemen mit der Galle, informieren Sie eine Fachperson.

Hinweise

Nicht nur als Heilmittel findet der Löwenzahn viele Begeisterte. Er kann auch sehr gut in der Küche verarbeitet werden. Zum Beispiel können die frischen, jungen Blätter als Salat oder Gemüse verwendet werden.